Ostern naht und siehe da – das weltbeste Texterinnen-Netzwerk Texttreff (dem ich schon seit 20 Jahren angehöre) hat sich schon wieder etwas einfallen lassen: die Bloghoppel-Aktion. Ähnlich wie beim weihnachtlichen Wichteln werden Bloggerinnen einander zugelost. Auf diese Weise habe ich von meiner lieben Kollegin Silke Bicker ein Ei … äh … einen Gastbeitrag ins Nest gelegt bekommen. Und du hast nun auch etwas davon!
Silke ist Autorin für Umweltkommunikation und vermittelt Wissen rund um Natur, Stadtgrün und Anpassung an den Klimawandel. Ein wichtiger Auftrag, denn das geht uns alle an! Daher finde ich es besonders schön, dass sie ein Thema gewählt hat, das wir alle mal probieren können. Um uns zu erden, um etwas für unsere Gesundheit zu tun. Voilà, Silkes Beitrag!

Barfuß laufen – gut für Füße jeden Alters!
Barfuß laufen tut der Seele und dem Körper gut. Der Körper geht automatisch aufrecht, wenn man mit nackten Sohlen auf verschiedenen Untergründen unterwegs ist. Es ist für gesunde Füße ideal. Barfuß laufen regt jedoch noch viel mehr an:
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- es sorgt für besseres Körpergefühl,
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- alle Fußmuskeln werden gleichmäßig gefordert,
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- die Fußwölbung gewinnt an Kraft.
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- Der Kreislauf wird angeregt.
Wo kann man denn gut barfuß laufen? Flächen mit Rasen, Waldboden, mit Sand, mit hellen Pflasterungen… Vielleicht gibt es sogar schon einen kleinen Barfußpfad mit unterschiedlichen Materialien aus der Natur? Füße jeden Alters sind dankbar, wenn sie barfuß laufen dürfen. Nach kurzer Gewöhnung sind Füße ohne Schuhe und Socken sehr geländegängig.
Iiiihhh – das ist so pieksig!
Oft kommen solche Ausrufe von Erwachsenen und oft haben diese schon lange nicht mehr ihre nackten Sohlen auf unbequeme, raue Untergründe gesetzt. Die meisten erwachsenen Füße weisen selten Hornhaut auf, denn wird aus Gründen der Schönheit entfernt. Auch Hornhaut gehört zur „Iiiih-Fraktion“. Weder barfuß laufen noch Hornhaut unter den Füßen ist per se eklig. Hornhaut schützt die Sohlen vor Verletzungen, das ist ihre natürliche Bestimmung. Und sie bildet sich recht schnell. Auch die Sohlen gewöhnen sich rasch an das Laufen ohne Schuhe oder Sandalen. Für die Haut und den gesamten Fuß ist es gesund, nicht ständig eingesperrt zu sein. Man packt seine Hände ja auch nicht im Sommer in Handschuhe – etwa, weil es unanständig wäre, sie nackt zu sehen, oder sonstigen anerzogenen Anstandsgründen.
7 Tipps – Barfuß laufen ohne Risiko
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- Bist du gegen Tetanus geimpft? Bist du gegen Insektenstiche allergisch? Sind Notfallset, kühlendes Anti-Mücken-Gel und Heftpflaster griffbereit? Im Sommer können auch die Füße Sonnencreme vertragen!
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- Je nach Jahreszeit sollte man darauf achten, wo genau man läuft und das Gelände vorher kurz angucken: Wachsen neuerdings irgendwo Disteln oder laben sich Bienen an Blüten? Liegen Glassplitter herum?
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- Füße weg von unerträglich heißen oder kalten Böden, von scharfkantigem Schotter oder Geröllhalden – falls gerade ein Bauplatz in der Nähe sein sollte. Asphalt wird richtig heiß an heißen Tagen oder wenn im Hochsommer die Sonne darauf scheint.
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- Spröde gewordene Hornhaut kann mit entsprechender Creme aus der Drogerie geschmeidig werden. So bleiben erwachsene Füße schön J
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- Wer ein Plantschbecken zur Verfügung hat, sollte darauf achten, dass die Räume zwischen den Zehen nach den Badegängen richtig trocken sind. So bildet sich kein Fußpilz. Ansonsten finden Füße die Abwechslung zwischen kühlem Wasser und verschiedenen Untergründen höchst angenehm.
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- Am Anfang sind kleine Strecken auf weitgehend angenehmen Untergrund genau das Richtige. Ein paar gesunde Piekser wie auf Waschbetonplatten oder leicht kiesigem Sand dürfen trotzdem dabei sein. Sie regen die Durchblutung des gesamten Körpers an. Rasch wird die Hornhaut fester, der Ablauf der Bewegungen der Fußsohle und der Wirbelsäule runder und alles fühlt sich gut an.
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- Wenn es draußen nass ist, kann man auch barfuß laufen. Mit Regenschirm und nackten Sohlen – solange es nicht zu kalt draußen ist. Das gilt gerade für den morgendlichen Tau auf dem Rasen!

Einen Barfuß-Naturpfad anlegen
Das funktioniert gut im eigenen Garten oder auf naturnahen Schulhöfen. Konzipiert ist dieses Beispiel mit fünf Feldern, die du natürlich beliebig erweitern oder verkürzen kannst.
Material: zum Beispiel verschiedene Zapfen, Kieselsteine verschiedener Körnung, Stroh, Birkenreisig, Sand, Rundhölzer (60 cm lang Ø 4–5 cm) oder Äste ohne Zweige zum Querlegen, Moos, Rindenmulch, Blätter aus dem Vorjahr, Kastanien; Zollstock, Kunststoffvlies (5 x 0,80 m), 6 witterungsbeständige Rundhölzer (60 cm lang, Ø 15 cm), Schnur, Schere, Spaten, Eimer zum Abtransport des Aushubs (Die angegebenen Materialien sind exemplarisch)
Punkt 1. Materialien besorgen: Dinge wie Zapfen, Blätter oder Moos kannst du selber sammeln oder zusammen mit Schülern. Die übrigen sind im Land- und Baustoffhandel, im Baumarkt, beim Förster, beim Gartenwirtschaftsamt der Stadt oder im Reitverein erhältlich.
Punkt 2. Überlegen, wo der Pfad entlang führen soll. Entsprechend wird die Strecke mit Schnur markiert. Die kann auf den Boden gelegt und mit Steinen beschwert werden. Dann geht es ans Graben. Zuerst stichst du mit dem Spaten entlang des Absperrbandes das Gras ab. Die Schnur kann danach entfernt werden. Alle graben gemeinsam eine ca. 10 cm tiefe, 60 cm breite und 5 m lange Bahn. Dies wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Vielleicht kann man auch Eltern zur Mithilfe motivieren!
Punkt 3. Nun wird die Bahn mit Kunststoffvlies ausgelegt, damit die Materialien nicht absinken. Pro laufenden Meter und am Ende wird ein Rundholz quergelegt, damit die Materialien sich nicht mischen können. Dann füllst du die verschiedenen Materialien in die einzelnen Felder. Und probierst ihn aus!
P. S.: Mit der Zeit sollten stark beanspruchte Materialien ausgewechselt werden, damit neue Sinneserfahrungen möglich werden. Zum Beispiel könnte im Herbst ein Feld mit Kastanien oder Eicheln gefüllt werden. Im Sommer böte sich ein Wassermatschbereich an.

Und der Aushub, was mache ich mit dem?
Wer Platz hat, häufelt ihn zu einem kleinen Hügel in einer windgeschützten Ecke auf. Und wartet ab, was damit passiert. Es könnte sich eine Magerrasenfläche dort ansiedeln. Oder du nutzt ihn einfach für Gartenprojekte weiter und zum Barfußlaufen?
Variation:
Niedrige, imprägnierte Holzkisten für den Gartenbedarf hintereinander aufstellen und befüllen. So kannst du den Sinnespfad beliebig erweitern und kannst ihn immer wieder neu zusammenstellen.
Obstkisten vom Wochenmarkt sind zwar billig, aber oft mit Krampen und herausstehenden Nägeln versehen. Die müsstest du vorher mit einer Zange herausziehen.
Über die Autorin
Hallo, ich bin Silke Bicker. Ich schreibe Sachtexte im Rahmen informeller Umweltbildung für Bücher, Kleinschriften und andere Medien für interessierte Erwachsene, die mit Kindern arbeiten. Pflanzen sind ebenso wie Erste Hilfe wichtige Themen unserer Zukunft. Ich bin Autorin für Umweltkommunikation und arbeite gerne interdisziplinär. www.silkebicker.de