Gesunde Langlebigkeit: Der Trick mit den Mikro-Schritten

Gesundheit und gesunde Langlebigkeit sind große Ziele. Wie du sie in kleinen Schritten viel besser erreichst, liest du hier.

Gesunde Langlebigkeit in kleinen Schritten kommt man leichter ans Ziel

Ein gesundes, langes Leben kriegst du nicht in der Apotheke. Auch nicht, wenn du dir große Pläne zurechtlegst, die viel zu groß sind, um sie tatsächlich umzusetzen. Ein gesundes, langes Leben bekommst du nur mit kleinen, alltäglichen Entscheidungen. Mit Entscheidungen wie diesen hier:

  • Nein, ich stürze ich mich nach dem Frühstück nicht gleich in die Arbeit. Ich nehme ich mir vorher 15 Minuten Zeit für die Übungen, die mir der Physiotherapeut ans Herz gelegt hat.
  • Ich gehe die zwei Kilometer zu Fuß, anstatt mit dem Auto zu fahren.
  • Nein, ich arbeite ich die Mittagspause nicht durch, sondern gönne mir diese wichtige Erholungszeit?
  • Auch wenn mich im Restaurant das Schnitzel anlacht, bestelle ich trotzdem das gesündere gegrillte Hühnchen mit Salat?
  • Ich genieße meinen täglichen Nachmittags-Kaffee gerne auch ohne etwas Süßes.
  • Schon wieder den Abend vor der Glotze verbringen? Nein, ich lese zur Abwechslung lieber ein Buch oder mache einen Abendspaziergang.

Wetten, dass dein innerer Schweinehund bei so kleinen Schritten nicht einmal den Kopf hebt, geschweige denn zu kläffen beginnt?

Wir nehmen uns zu viel vor

Wenn wir uns vornehmen, ab sofort gesund zu leben, haben wir meist so ein großes Bild im Kopf. Eine Version unserer selbst, schlank, strahlend, fit wie ein Turnschuh und aktiv bis ins letzte Haarspitzel. Es klingt aber auch so groß: gesund leben. Oder: gesund alt werden.

Dementsprechend überbordend sind auch die Vorsätze: Ab sofort wird kein Alkohol mehr getrunken und kein rotes Fleisch mehr gegessen. Alles Zuckerhaltige wird rigoros gestrichen und die Chips aus dem Haus verbannt. Gleichzeitig kommt Sport auf die Agenda, am besten gleich in dem Ausmaß, wie es sein sollte (also so fünf Mal die Woche).

Nicht dass das alles falsch wäre. Jeder dieser Vorsätze ist vernünftig.

Aber ich höre dich bei so vielen guten Vorsätzen auch schnell nach Luft schnappen. Denn es ist schon ein gewaltiges Mammutprojekt, das du dir damit vornimmst. Und so geht dir vermutlich auch bald die Luft aus. Aus den anfangs freudigen „Ha! Ich hab’s geschafft“-Rufen wird bald ein „Oje, ich darf nicht“ oder ein „Ich muss noch“.

Wollen, nicht müssen

Erstens: Du musst gar nix! Und wer hat schon die Macht über dich, um dir etwas zu verbieten? Wenn du dich bei solchen Formulierungen erwischst, sollten deine Alarmglocken läuten. Denn dann ist etwa faul an deinen gesunden Vorsätzen.

Wenn du von „müssen“ sprichst, dann heißt das, dass du ja eigentlich nicht willst. Also: Ich muss Sport machen (aber ich will eigentlich nicht). Sei ehrlich, da ist doch was dran, oder? Probier’s einmal und sage laut: „Ich muss Sport machen.“ Und jetzt probiere es anders und mache dir dabei den Unterschied bewusst: „Ich WILL Sport machen, weil ich mich nachher super fühle.“

Genauso andersrum: Wenn du von „nicht dürfen“ sprichst, dann heißt das, dass du aber eigentlich willst. Du darfst keine Torte essen (aber eigentlich willst du). Sehr sogar! Auch hier probiere es einmal anders: „Ich WILL keine Torte essen, weil ich nachher Sodbrennen habe.“

Na? 🙂

Ich finde, das fühlt sich gleich ganz anders an. Spür rein in dich und merke den Unterschied zwischen diesen Wörtern müssen, dürfen und wollen.

In kleinen Schritten zur gesunden Langlebigkeit

Zweitens: Du musst schon gar nicht alles auf einmal machen. Das haben wir in unserem Buch auch ganz klipp und klar so geschrieben. Ja, es gibt viele Hebel, die zu einem gesunden langen Leben führen. Acht davon haben wir im Buch festgehalten und erklärt, warum diese acht so wichtig sind. Aber auf dem Weg zur gesunden Langlebigkeit bist du besser dran, wenn du dir immer nur einen Schritt vornimmst.

Deshalb ist unser Buch auch ein Mehrfach-zu-lesen-Buch: Du liest es einmal und lässt dich im letzten Kapitel (dem Umsetzungskapitel) zu deinem ersten Schritt führen. Den setzt du um und machst eine Gewohnheit draus. Und dann erst nimmst du das Buch wieder zur Hand und wählst einen zweiten Schritt. Und dann einen dritten …

So wird ein Schuh draus. Ach so, nein: ein gesundes Leben!

Achte auf deine Werte

Drittens: Stelle dir die richtige Sinnfrage. Nicht die, ob es sinnvoll ist, gesund zu sein. Ich glaube, da sind wir uns einig. Sondern die Frage, wo die gesunde Langlebigkeit sich in deinen Werten widerspiegelt und wo es sich spießt. Ein Beispiel, das ich auch im Buch beschrieben habe: Stell dir vor, du brauchst dringend mehr Erholung, damit dich der viele Stress nicht auf Dauer umbringt. Du bist allerdings ein kreativer Geist, und Spontaneität ist ein wichtiger Wert in deinem Leben.

Wenn du dir nun täglich nach dem Frühstück eine Meditation verordnest oder einen Mittagsspaziergang von zwölf bis eins, dann wird das langfristig nicht klappen. Da kann der Wert, gesund zu bleiben, noch so groß sein. Er spießt sich mit deinem Wert der Spontaneität. Denn was, wenn du nach dem Frühstück eine Eingebung hast? Dann darfst du dich nicht sofort auf deinen Computer stürzen, sondern du musst jetzt meditieren. Nachher ist die Eingebung dann halt möglicherweise dahin.

Fällt dir etwas auf? „Nicht dürfen“ und „müssen“, die beiden Wörter, die dich nicht weiterbringen, sind wieder aufgetaucht. Und zwar an einer Stelle, wo sich dein Ziel mit deinen Werten spießt. Werte sind existenziell, sie können nicht unterdrückt werden (nicht in einer demokratischen, freien Welt). Sie tragen uns durchs Leben, sie machen uns zu der Persönlichkeit, die wir sind. Wenn wir etwas tun sollen, das unseren Werten widerspricht, dann wird eben ein Müssen draus.

Überlege einmal, welche Werte dich durchs Leben führen. Wie kannst du sie nutzen, um deine Gesundheitsziele zu erreichen? Selbstverständlich funktioniert dieser Trick mit den Werten auch für alle anderen Vorhaben, die du hast!

Lernen, gesund zu leben

In unser Buch „Raus aus der Hängematte, rein ins fitte Leben“ haben wir übrigens ganz viele solcher Ideen hineingepackt. Neben den acht wesentlichen Gesundmachern findest du ganz viele Anregungen, wie du das hinkriegst: Gesund werden, gesund bleiben, ein langes Leben haben – und dabei die Lebensfreude behalten!

Gesunde Langlebigkeit in kleinen Schritten kommt man leichter ans Ziel
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Ich bin Daniela Pucher, Autorin und Coach mit Sinn für den Eigensinn. Wenn ich nicht gerade anderen Autor*innen helfe, ihr Sachbuch zu schreiben, schreibe ich eigene Bücher. (www.daniela-pucher.at) Und seit Anfang 2024 schreibe ich hier über das bunte, fitte, sinnvolle Leben.

Dieses Magazin ist jedenfalls kein Ich-weiß-alles-und-sag-dir-wie’s-geht-Blog. Sondern eines, das dich inspirieren soll, dir Anregungen bietet oder dich auch einfach nur unterhält. Wenn ich dich bei deinen Lebensprojekten unterstützen soll – ich freue mich auf deine Nachricht!

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