Na, seid ihr schon alle vom Urlaub zurück? Ausgeruht, aufgetankt und erfrischt wieder heimgekehrt, um bereit zu sein für den Herbst? Wobei: erfrischt … nunja. Bei diesem Hitzerekordsommer können wir wohl wirklich nur erfrischt sein, wenn wir täglich im Bad oder am See oder am Meer waren. Die Berge kühlen auch. Ich war erst letzte Woche auf einem Berg über 1000 m, und auch wenn ich erhitzt oben angekommen bin, angenehm kühl war es trotzdem. Und erst recht der Wolkenbruch beim Heimfahren. Herrlich!
Doch der Altweibersommer hat bereits seine ersten feinen Härchen verteilt und der Herbst wartet auf seinen wie immer großartigen, bunten Auftritt. Und auf dich, auf dass du tatkräftig wieder ans Werk gehst. Weil die Erholung nach dem Urlaub ja nie so lange anhält, wie wir uns das wünschen, habe ich heute einen Buchvorschlag für euch, der mir passend scheint. Ein Buch, in dem du Anregungen und Ideen für die Erholung findest.
Wir leiden an einem Ruhedefizit
Noch nie war es dringender, sich um ausreichend Erholung zu kümmern wie heutzutage. Denn es ist „in“, keine Zeit zu haben. „Ich bin so im Stress“, sagen viele von uns gern zwar seufzend. Und doch ist da zwischen den Wörtern ein Hauch von Stolz zu hören. Wer viel beschäftigt ist, ist gefragt, wer gefragt ist, ist wichtig. Und dieses Image gilt es, aufrecht zu erhalten. Über die Möglichkeit der Erholung denkt man da gar nicht erst nach.
Weil Erholung bzw. Regeneration so ein wichtiges Thema ist, haben meine Co-Autorin Birgit Barilits und ich ihm auch ein Kapitel in unserem Buch gewidmet, an dem wir gerade arbeiten. Regeneration ist nicht nur ein „nice to have“, wenn wir gerade ein wenig Zeit erübrigen können. Sie ist ein wichtiger Baustein, um gesund zu bleiben, weil es entscheidend hilft, Stress abzubauen. Und zwar nicht nur in Form von gemütlichem Sitzen oder Liegen, sondern auch aktiv. Spazierengehen oder sogar eine Joggingrunde oder eine langsame Runde mit dem Rad oder Ähnliches zahlen genauso auf die Erholung ein. Doch zurück zum Buch, das ich euch vorstellen möchte.
„Geschäftigkeit ist eine Auszeichnung“, schreibt die britische Autorin und Psychologin Claudia Hammond in ihrem Buch. „Im Gegensatz zum 19. Jahrhundert ist es im 21. Jahrhundert die Arbeit, nicht etwa der Müßiggang, der uns sozialen Status verleiht. Unsere Geschäftigkeit illustriert einfach, wie wichtig wir sind, aber zugleich fühlen wir uns erschöpft.“
Wir leiden an einem Ruhedefizit, schreibt die Autorin an einer anderen Stelle, und das wäre wohl das bedeutsamste Ergebnis der groß angelegten Studie, bei der sie Teil des wissenschaftlichen Teams war. 18.000 Personen aus 135 Ländern nahmen an dieser Studie teil.
10 entspannende Möglichkeiten der Erholung
Diese Studie war schließlich die Basis für ihr Buch. Gut zu lesen, seriös auf Fakten bezogen führt sie uns durch die wichtigsten Erkenntnisse, die die Studie gebracht hat. Die zehn beliebtesten Erholungsformen bilden die Kapitel des Buchs, angefangen von der Achtsamkeit und dem Fernsehen (ja, man glaubt es kaum, aber in Maßen gehalten ist auch das ein probates Erholungsmedium) am unteren Ende der Beliebtheitsskala bis zur Nummer eins, dem …
Tja. Das verrate ich euch nicht. 😉 Lest selbst. Lasst euch inspirieren von dieser Lektüre, damit euch die Ideen für Erholung nicht ausgehen. Am Ende des Buchs hat Claudia Hammond auch noch 10 Tipps für dich, wie du es schaffst, trotz Zeitmangel ausreichend Erholung zu finden.
Claudia Hammond: Die Kunst des Ausruhens. Wie man echte Erholung findet. Aus dem Englischen von Silvia Morawetz und Theresia Übelhör. Dumont 2021