bunter, fitter, sinnvoll leben

Was in einem guten Sachbuch steckt

Bücher kauft man und liest sie. Doch welche Arbeit steckt eigentlich in so einem Sachbuch? Was sollte man sich vom Autor, der Autorin erwarten? Weil unser Buch bald erscheint, dachte ich, es wäre an der Zeit, aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Bücher schreiben

Das Sachbuch von Birgit Barilits und mir über den gesunden Lebensstil biegt gerade in die Zielgerade ein. Dank der Hilfe von manchen von euch haben wir nun auch einen Titel gefunden (danke fürs Mitdenken!). Wir feilen ein letztes Mal noch an den Inhalten, die Grafikerin hat ihre Arbeit schon aufgenommen, die Lektorin steht in den Startlöchern … Ja, es wird, und es wird spannend!

Anlass genug, euch etwas übers Buchschreiben zu erzählen. Zum Beispiel, was es braucht, um ein gutes Buch zustande zu bringen, respektive ein Sachbuch. Welche Kompetenzen muss ein Autor, eine Autorin haben?

1. Es braucht eine oder mehrere motivierte, coole Autor*innen

Aktuell schreibe ich mit Birgit Barilits über gesunde Langlebigkeit. Für alle, die nicht nur jetzt, sondern auch noch mit 100 ein gesundes, buntes, sinnvolles Leben haben wollen. Aber es braucht natürlich nicht zwingend zwei, ein Autor alleine tut’s auch. Oder auch mehrere, wie das in Anthologien der Fall ist. Wobei, viele Autoren in ein Buch zu bringen soll ungefähr so schwer sein wie Flöhe in einen Sack. Kann ich mir gut vorstellen. Jedenfalls: Es braucht jemanden, der bereit ist, sich so ein Buchprojekt „anzutun“. Also … für mich persönlich ist es kein „antun“, denn ich schreibe für mein Leben gern. Auch wenn das nicht immer nur Spaß macht. Motivation ist also die wichtigste Zutat, damit so ein Projekt auch fertig wird.

2. Es braucht fundiertes Fachwissen und Erfahrung

Das braucht es unbedingt, sonst wird das nix. Qualität ist für mich oberstes Gebot. Mag sein, dass manche Menschen sagen, Marketing ist alles, es ist nicht so wichtig, wie gut das Buch ist. Hauptsache, die Marketingmaschinerie läuft einwandfrei, dann verkauft sich das Buch, auch wenn der Inhalt nicht so prickelnd ist. Ich bin da nicht so machiavellistisch. Klar ist Marketing wichtig, denn sonst weiß ja niemand, dass es da ein gutes Buch zu kaufen gibt. Aber schlechte Bücher gibt es meiner Meinung nach schon genug am Markt. Da habe ich keine Lust, noch was hinzuzufügen.*)

3. Neugier und sorgfältige Recherche

Birgit und ich haben genug Fachwissen: Birgit ist Diätologin und hilft ihren Kunden, einen gesunden Lebensstil zu finden und ihn dauerhaft in den Alltag zu integrieren. Ich bin Coach und kenne mich beim Umsetzen schwieriger Projekte aus. Und außerdem bin ich begeisterte Hobbysportlerin und habe mir in den vielen aktiven Jahren viel Wissen über Sport angeeignet. Gemeinsam haben wir also viel Knowhow und Erfahrung, um unser Buch zu schreiben.

Trotzdem haben wir viel recherchiert. Das geht wohl allen Autoren so, die Wert auf Qualität legen. Dabei sind ein paar Selbstzweifel ganz nützlich und Neugier auch. Wir wissen, dass wir nicht alles wissen, und holen uns deshalb anderes Expertenwissen rein. Dass wir in unserem Buch die entsprechenden Quellen auch nennen, ist für uns selbstverständlich. Unseren Leserinnen und Lesern zuliebe, die vielleicht tiefer in die Materien eintauchen wollen. Und aus Respekt den Autorinnen und Autoren unserer Quellen gegenüber.

Eigentlich sollte man darüber gar nicht viel reden müssen. Doch wenn man sich andere Bücher anschaut – auch solche, die von bekannten Verlagen verlegt werden – weiß man: Offenbar ist es doch nicht für alle selbstverständlich, mit dem Wissen anderer wertschätzend umzugehen.

4. Es braucht viiiiiiiiiel Zeit.

Das ist meistens der Stolperstein, auch bei jenen Autoren, die zu mir ins Coaching kommen. Denn auch wenn ich es zu Beginn eines solchen Projekts mehrmals betone, wie zeitaufwändig das ist – die meisten sind dann doch überrascht. Nur mal milchmädchenmäßig gerechnet:

Für ein durchschnittliches, 200 Seiten starkes Buch braucht man vielleicht 400 Stunden. Wenn ich neben meinem Job mir pro Woche vielleicht einen Tag fürs Schreiben freimache, sind das 8 Stunden – was illusorisch ist: Ich kenne niemanden, der oder die pro Tag acht Stunden lang schreiben kann. Das schafft der Rücken nicht und das Hirn raucht schon nach der Halbzeit. Aber theoretisch braucht man dann 400 : 8 = 50 Wochen. Plus Urlaub, Kranksein, Unvorhergesehenes … Also du siehst, unter einem Jahr geht da nix. Das ist jetzt natürlich nur sehr grob kalkuliert. Aber es sollte klarmachen, wie viel Aufwand das ist.

5. Schreibkompetenz

Wir haben alle in der Schule schreiben gelernt, und damit meinen viele, dass sie eh gut schreiben können. Doch wenn man einmal das Schreiben als echtes Profihandwerk gelernt hat, weiß man das zu differenzieren. In der Schule haben wir zuerst die Schrift selbst gelernt und dann Grammatik und Rechtschreibung. Ach ja, Erörterungen und solche Sachen durften wir auch schreiben lernen. Aber schon allein das Thema Verständlichkeit oder leserorientiertes Schreiben oder gar kreatives Schreiben – das lernt man in der Schule auch heute nicht wirklich.

6. Spaß am Spiel mit der Sprache

„Ich habe gehört, dass man am besten so schreibt, wie man spricht“, erklären mir manche meiner Coachees. In Schreibkursen hätten sie das gelernt. Nun, dann haben sie sich vielleicht nur das gemerkt, was sie gern hören wollten, denn das ist nur der erste Teil der ganzen Wahrheit. Zu schreiben, wie man spricht, ist ein Hilfsmittel, um ins Schreiben zu kommen. Der Text muss auf jeden Fall nachher noch so überarbeitet werden, dass er lesbar ist.

Ich habe erst kürzlich wieder ein so nettes Feedback bekommen: „Wenn ich deine Blogbeiträge lese, höre ich dich richtig reden. Das gefällt mir!“, schrieb mir eine Abonnentin meines Blogs. Wie wunderbar! Denn das bedeutet, dass ich es schaffe, meinen individuellen Schreibstil gefunden zu haben, der eine gewisse Ähnlichkeit mit dem hat, wie ich spreche. Würde ich tatsächlich so schreiben, wären meine Texte an vielen Stellen schwer verständlich.

Dafür braucht man Spaß am Spiel mit den Worten. Ist Grammatik und Rechtschreibung die Pflicht, dann ist der Schreibstil die Kür, die einen Laientext vom Profitext unterscheidet.

Autorin schreibt am Notebook

7. Knowhow über den Buchmarkt

Buchhändler und Verlag. Punkt. Das sind die beiden „Protagonisten“ im Buchgeschäft, an die die meisten denken, wenn sie an Bücher denken. Und Autoren. Das ist in etwa so vollständig, als würde ich beim Stichwort „Geburtstagstorte“ nur an Kerzen und Zuckerglasur denken. Der Buchmarkt hat viele Unternehmen, die teilhaben: Grafiker, Fotografinnen, Lektoren, Agentinnen, Verlage, Autorinnen, Selfpublishing-Anbieter, Druckereien, PR-Fachleute, Schreibtrainerinnen, Autorencoachs, Ghostwriter, Übersetzerinnen – um nur einige zu nennen.

Als Autorin oder Autor muss man aber auch wissen, welchen Usancen das Genre unterworfen ist, in dem man schreibt. Sprich: Wann ist ein Ratgeber auch als solcher zu erkennen? Was erwarten Leser von einem Fachbuch? Wie funktionieren Autobiografien?

Last not least sollten Autoren auch wissen, wie sie ihre Buchidee konzipieren. Wie dieses Konzept markttauglich wird, respektive welchen Nutzen die Leserinnen und Leser haben, wenn sie es lesen. Birgit und ich haben lange daran getüftelt. Das ist dabei herausgekommen: Wir schreiben unser Buch …

„…für Menschen ab 40 Jahren, die
– die ersten Zeichen des Älterwerdens bemerken und rechtzeitig etwas tun wollen.
– sich wieder jünger fühlen bzw. sich wieder gefallen wollen.
– beim Blick auf ihre Eltern und Großeltern die Rute im Fenster stehen haben und dafür sorgen wollen, dass sie es einmal besser haben.
– sich seit Jahren mit Diäten und dem fünfzigsten Start zum Sporteln abmühen und es nie langfristig schaffen.
– ein Problem mit dem Altwerden an sich haben.
– endlich etwas für sich selbst tun wollen.
– ein Bewusstsein für ein gesundes Leben etablieren wollen.“

Findest du dich darin wieder? Ja? Das wäre sehr cool! Wie gesagt, es dauert nicht mehr allzu lange, bis unser Buch im Handel ist. Anfang 2025 ist es so weit. Stay tuned, ich informiere dich selbstverständlich. Kennst du jemanden, der auch Interesse an diesem Buch haben könnte? Dann freue ich mich, wenn du diesen Blogbeitrag teilst oder mich weiterempfiehlst. Danke schon einmal! <3

*) Du vermisst in meiner Auflistung Marketing-Knowhow, unternehmerisches Denken, Verkaufstalent? Selbstverständlich ist das ebenfalls wichtig, um als Autorin erfolgreich zu sein. Darüber habe ich schon letztes Jahr mehrere Beiträge veröffentlicht. Magst du weiterlesen? Hier geht’s lang!


Wer hier schreibt

Ich bin Daniela Pucher, Autorin und Coach mit Sinn für den Eigensinn. Wenn ich nicht gerade anderen Autor*innen helfe, ihr Sachbuch zu schreiben, schreibe ich eigene Bücher. (www.daniela-pucher.at) Und seit Anfang 2024 schreibe ich hier über das bunte Leben und darüber, wie man sein Leben sinnvoll gestalten kann.

Dieses Magazin ist jedenfalls kein Ich-weiß-alles-und-sag-dir-wie’s-geht-Blog. Sondern eines, das dich inspirieren soll, dir Anregungen bietet oder dich auch einfach nur unterhält. Wenn du mein Sinncoaching brauchst – ich freue mich auf deine Nachricht!

Vielleicht magst du mein Blog abonnieren, damit du keinen Beitrag verpasst. Oder kennst du jemanden, dem du meine Impulse empfehlen magst? Dann freue ich mich sehr übers Weiterempfehlen – danke!

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