Den richtigen Sport finden: Wie ein Fisch im Wasser

Den richtigen Sport für sich zu finden ist ein wichtiger Schlüssel, um einen körperlich aktiven Lebensstil zu pflegen. Ideen für deine Spurensuche.

Den richtigen Sport für dich finden

Lass uns über Sport sprechen. Und über den Spaß dabei. Denn ich weiß, dass viele die Nase rümpfen, die Augen verdrehen oder ganz schnell flüchten, sobald es um ein bisschen körperliche Anstrengung geht.

Ich komme gerade frisch von einem zweiwöchigen Sportcamp auf Fuerteventura zurück. Zwei Wochen täglich Schwimmtraining, dazu konnte man auch Rad-, Lauf- und Krafttraining wählen und wurde in kurzen Vorträgen aufgeschlaut in Sachen Sporternährung, Regeneration und anderen für den Sport wichtigen Themen. Es war so schön, in einem ganzen Hotel voller Sportlerinnen und Sportler zu sein und seinen Lieblingsdisziplinen nachzugehen. Ich habe mich diesmal aufs Schwimmen konzentriert. Ich war bis auf zwei Tage jeden Tag im Becken und habe mir von Schwimmcoach Anne meine Flausen in Sachen Wasserlage und schlechten Bewegungsabläufen austreiben lassen. Ein bisschen bin ich auch gelaufen und war im Fitnesscenter. Doch ich wollte mich einmal so richtig aufs Schwimmen konzentrieren und fühlte mich wie ein Fisch im Wasser. Mit Sicherheit auch deshalb, weil es vielen anderen im Camp weniger um Bestleistungen, sondern mehr um die Freude an der Bewegung ging.

Sport jenseits von schneller, weiter, höher

Dabei geht es mir gar nicht darum, einen Wettbewerb zu gewinnen. Es geht mir auch nicht darum, sagen zu können, dass ich schneller schwimme als soundso viel Prozent der anderen Freizeitsportlerinnen. Mir ist vielmehr wichtig, dass ich die Bewegungsabläufe richtig mache, um Sportverletzungen zu vermeiden. Schwimmen ist schließlich eine ziemlich komplexe Bewegung, egal, welche Lage man schwimmt. Fehler in der Bewegung können da schnell zu Verspannungen im Nacken oder anderen Problemen führen. Das braucht schließlich kein Mensch.

Aber viel wichtiger ist mir, dass ich Spaß an meiner Sportart habe. Und ich bin überzeugt, dass das einer der wesentlichen Schlüssel ist, um überhaupt sportlich zu werden. Der zweite ist, die eigene Haltung zum Sport zu überdenken und gegebenenfalls zu ändern (darüber ein anderes Mal). Denn für uns Freizeitsportler ist Sport schließlich ein Hobby. Und wer macht in seiner Freizeit freiwillig schon etwas, das keine Freude bereitet?

Wann bereitet Sport Freude?

Die Antwort ist nicht so einfach. Sie hängt wohl stark vom Typ ab. Mir gefällt Schwimmen, weil ich die Bewegungen im Wasser so ästhetisch finde – wie ich auch in anderen Bereichen Wert auf ein gewisses Mindestmaß an Ästhetik lege. Weil ich in der Zeit im Becken meine Ruhe habe und mir niemand die Ohren vollquatschen kann. Andere wieder finden Teamsportarten wie Fußball oder Volleyball cool. Vielleicht, weil es da viel zu beobachten gibt oder weil sie den Teamspirit anregend finden. Wiederum andere klettern auf Berge, weil sie naturverbunden sind und es ein einmaliges Erlebnis ist, wenn einem am Gipfel die kühle Luft um die Nase weht.

Du kannst es vielleicht schon erkennen: Was einem Freude bereitet oder nicht, hat etwas mit den Werten zu tun. Ästhetik, Ruhe, Natur, Gemeinschaftsgefühl sind Werte, die uns auch in anderen Bereichen durchs Leben leiten. So auch im Sport. Deinen Werten ein wenig nachzuspüren kann also ein erster Weg sein, den zu dir passenden Sport zu finden.

Auch das Wesen der einzelnen Sportarten kann Aufschluss geben: Wer nicht so gern Körperkontakt mit anderen hat, dem wird z. B. Judo keine Freude machen, wo man mit dem Gegner in clinche geht und sich gemeinsam am Boden wälzt. Wer den Trubel braucht, wird mit Kanufahren nicht glücklich werden. Wer Rückenprobleme hat, sollte sich das mit dem Radfahren vielleicht noch einmal überlegen.

Schwimmen Welcher Sport passt zu mir

Wie Topf und Deckel muss Sport zu dir passen

Nur weil alle deine Freunde joggen, musst du nicht auch joggen. Nur weil Schnurspringen pro Stunde viele Kalorien verbrennt, heißt das nicht, dass es das Beste für dich ist – gerade wenn du übergewichtig bist und deshalb gern Kalorien verbrennen willst, tust du deinen Gelenken nichts Gutes damit. Auch der Image-Gewinn ist nicht zwingend ein Hinweis: Nur weil es deine Kolleginnen beeindruckt, musst du dich nicht für den Marathon oder Ironman oder sonst einen Ultra-Mega-Sport interessieren.

Lass dir also nichts einreden. Besser ist, du probierst selbst ein paar Möglichkeiten durch. Hier ein paar Anregungen, den richtigen Sport zu finden:

  • Bist du eher Einzelkämpferin oder Teamplayer? Das könnte ein Hinweis sein, ob du dich eher unter den Teamsportarten umschaust (Volleyball, Fußball, Rudern) oder bei den Einzelsportarten (Radfahren, Schwimmen, Schifahren, Eislaufen, Triathlon).
  • Macht es dir Freude, dich mit anderen zu messen? Oder auch mit deiner eigenen, früheren Leistung? Suche dir einen Sport, bei dem Wettbewerbe angeboten werden.
  • Bist du naturverbunden? Wie wäre es mit Wandern, Laufen, Schwimmen im Freiwasser, Radfahren, Kajak, Surfen, Schifahren, Langlaufen?
  • Wie ist deine Statur? Bist du eher kompakt und kräftig gebaut, dann liegen dir kurze und kraftvolle Sporteinheiten vielleicht eher, zum Beispiel Kampfsportarten. Oder bist du eher zart, dann bist du möglicherweise für Langstreckensport geeignet wie Langlaufen, Radfahren oder Laufen. Oder wie wäre es mit Tanzen?
  • Liebst du Tiere über alles? Schau dich um, es gibt auch Sportarten mit Pferden oder Hunden.
  • Welches Element ist deines? Wasser, Erde, Luft? Auch das kann dich zum richtigen Sport führen.

Oft ist nicht gleich die erste Sportart, die man versucht, die passende. Probiere also so viel wie möglich aus und wirf nicht gleich die Flinte ins Korn. Mach ein Spiel draus: Wie viele verschiedene Bewegungsformen schaffst du auszuprobieren? Gehe auf Entdeckungsreise: Was kann dein Körper denn alles? Beim Sport ist es wie in der Liebe: Jeder Topf findet seinen Deckel!

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Wer hier schreibt

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Dieses Magazin ist jedenfalls kein Ich-weiß-alles-und-sag-dir-wie’s-geht-Blog. Sondern eines, das dich inspirieren soll, dir Anregungen bietet oder dich auch einfach nur unterhält. Wenn ich dich bei deinen Lebensprojekten unterstützen soll – ich freue mich auf deine Nachricht!

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